Nach der Revierbeschreibung begann der Bergbau auf Dachschiefer in Kehrig erst in der Neuzeit. Das Land von Kehrig reicht bis jenseits des Elzbaches, so dass auch hier Gruben sind, die sonst eigentlich als zu Düngenheim gehörig angesehen würden.

Anfangs wurde der Dachschiefer in Steinbrüchen und von diesen in Treppenschächten dem Lager folgend abgebaut. Dann wurden Stollen an den Schieferlagern aufgefahren. Mit tiefen Stollen die unabhänging vom Streichen der Dachschieferlager aufgefahren wurden wurden diese Lager dann aus dem Tal angefahren und abgebaut.

Neben vielen Schürfversuchen sind von den alten Treppenschächten nur noch wenige vorhanden, da früher der Schutt aus dem einen Schacht einfach in die alten Gruben nebenan geschüttet wurde.

1891 waren folgende Gruben in Betrieb bzw. vorübergehend außer Betrieb:

Schweiz (Inhaber Schunck Söhne) 35 Mann

Bausberg I (Inhaber Schunck Söhne) 40 Mann

Bausberg II (mit Borbach) (Inhaber Schunck Söhne und A. Koch) 9 Mann

Neuholland (Inhaber A. Koch) 2 Mann

Barbara  (Inhaber: P. Einig) außer Betrieb

Concordia (Inhaber: P. Einig) außer Betrieb

Elzbach (Inhaber N. Roeser) außer Betrieb

Geisenberg (Inhaber N.Roeser) außer Betrieb

Gertrudenglück I (Inhaber M. Fuhrmann) 12 Mann

Gertrudenglück II (Inhaber: W.Schwab) außer Betrieb

Gertrudenglück III (Inhaber: J. May) außer Betrieb

Elisabeth (Inhaber S.Treidel) außer Betrieb

Peter (Inhaber P.J. Schlaf Erben) außer Betrieb

Maria-Gertrude (Inhaber: W.Bertram) außer Betrieb

Nicolaus  (Inhaber: M. Hannsch) außer Betrieb

Burgberg außer Betrieb

Mit dem Plan der Eisenbahn durch die Eifel wurde an vielene Punkten wieder der Abbau aufgenommen. So auch auf den Gruben Gertrudenglück und Bausberg. Während auf der Grube Gertrudenglück immerhin einen Wasserlösungstollen im Jahre 1894 in das Heinrichsheck getrieben wurde wurde nur auf der Grube Bausberg im Jahre 1882 eine Schachtanlage errichtet, da die Eisenbahn geplant war.  Es dauerte aber bis 1895, dann war die Eisenbahn bis Kaisersesch fertig und der bis dahin nur kleine Betrieb konnte nun erheblich ausgebaut werden, so dass die Belegschaft verdoppelt wurde. Um 1900 hatte sich der Betrieb vervierfacht auf 147 Mann. Die Grube war immer noch im Besitz der Schieferhandlung Schunck. 1897 mussten diese die Grube Bausberg 2 schließen. Der Betrieb auf Bausberg I ging indess weiter und die Belegschaft stieg ständig weiter. Ab 1902 war dann die Grube Bausberg die einzige Grube in Kehrig die noch in Betrieb war.  Die Belegschaft hielt sich immer zwischen 90 und knapp über 100. Ab 1910 ging dann die Belegschaft zurück und erreicht 1918 ihren Tiefpunkt mit 15 Mann. Dann ging es aber wieder aufwärts. Der Tiefbauschacht konnte 1919 die 4. Tiefbausohle erreichen. Es wurde nun in den folgenden Jahren der Abbau meistens auf der 3. Tiefbausohle betrieben.

Ab 1897 versuchten die Rathschecks die in Mayen am Katzenberg eine Tiefbauanlage betrieben, auf Kehriger Gebiet. So wurde 1897 die Grube Permerich ausgerichtet aber schon 1898 wieder aufgegeben. Gleichfalls hatten die Ver. Moselschiefergruben aus Hausen, am Attesborn vergeblich versucht eine Schiefergrube in Abbau zu bringen.  1920 versuchten Fa. Rathscheck an anderer Stelle die Grube Bausberg III aufzubauen. Es wurde ein Stollen und eine Schachtanlage mit einer Tiefe von 60 m  errichtet. Betrieb ging bis 1925 um, dann wurde die Anlage stillgelegt. 

Durch den Wettbewerb mit dem Schiefer aus Frankreich und Luxembourg ging dann der Absatz wieder zurück.1931 musste Schunck den Betrieb der Grube Bausberg 1 einstellen. 1933 übernahm dann Rathscheck den Betrieb auf Bausberg 2 auf. Es wurden reichliche Mitarbeiter eingesetzt, die Belegschaft erreichte 1938 mit 153 Mann ihren Höchststand und ging dann durch den Kriegsbeginn wieder zurück auf um die 90. 

Erst nach dem 2. Weltkrieg setzte ein Bauboom ein und die Grube Bausberg hatte wieder eine starke wirtschaftliche Bedeutung.1957 wurden mit 150 Mann 500-600 to Rohschiefer im Monat gefördert. 1958 kam dann ein schlagartiger Abfall der Nachfrage.  Als in den 60iger Jahren die Nachfrage wieder anstieg, konnte die Grube Bausberg 2 noch einige Zeit gut betrieben werden. Bausberg 2 war dann noch bis 1968 in Betrieb und wurde dann geschlossen.

Betriebszeiten der Kehriger Dachschiefergruben ab 1891:

Bausberg I 1891-1952,1955-1961

Bausberg II 1891-1900,1933-1968

Bausberg III 1920-1925

Neuholland 1891-1894

Schweiz 1891-1899,1933-1935

Burgberg 1933

Gertrudenglück I 1891-1897

Gertrudenglück II 1894-1897,1933

Gertrudenglück (I+II) 1898-1900

Margaretha 1894-1895

Nordland 1922

Anna 1933,1952

Seligstollen? (im Original schwer lesbar) 1933

 

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