Die zeitweilig unter dem Namen Gute Hoffnung bekannte Grube Silberkaule ist ein altes Silberbergwerk, vor allem im 19. Jahrhundert im Tiefbau auf Blei und Zinkerze betrieben worden.

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Bergbausiedlung an der Silberkaule

Schon im 13. Jahrhundert wurde oberflächennaher Bergbau betrieben. Zahlreiche Schächte sind als Pingen auf dem 600 m langen Erzausbiß noch heute erhalten. Außerdem stehen daneben noch die ca. 30 Plattformen im Wald, auf denen die Holzhäuser der Bergleute gestanden haben. Hier haben also die Fachleute gewohnt, die gekommen waren um Schächte zu treiben und Erz abzubauen. Vorstellbar ist dies nur für eine reiche Silbererzlagerstätte.

Der Gang streicht nach Osten und fällt ca. 70 Grad noch Norden ein. Die 2 Meter mächtige Gangmasse bestand aus Grauwacke, Thonschiefer und Quarz. Darin setzten Trümmer aus Spatheisenstein und edlem Bleiglanz mit weniger Zinkblende, aber auch Kupferkies und Schwefelkies auf. Die Alten waren wohl auf Silber-Reicherzfällen tätig, nach dem nur noch Bleiglanz zu finden war, wurde der Frühe Bergbau aufgegeben die Bergleute zogen wieder ab.

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Lange Stollen um den Silbergang wieder aufzuschließen

Durch einen langen Stollen von Nordwesten mit 7 Lichtlöchern und rund 300 m Länge wurde das Bergwerk tiefer aufgeschlossen. Vermutlich handelt es sich dabei um den 1745 erwähnten Mittelstollen den die Hauptgewerken Grafen von Nesselrode-Ehreshoven mit hohen Kosten haben treiben lassen. Da der angetroffene Gang aber nicht das gewünschte Silbererz zeigte wurde der Bergbau aufgegeben.

1802 kam die Grube doch wieder in Betrieb und wurde von den Gewerken Metzger aus Elberfeld,  Bürgermeister Rumpe und  L. Hunsdicker aus Altena sowie Staatsrat von Scheubeler aus Iserlohn betrieben.  Sie erwarben 1804 die Bröler Hütte um hier auch die Erze von der Silberkaule zu verschmelzen, nach dem die Eisenhütte zur Bleihütte umgebaut. Sie ließen einen tiefen Stollen aus dem Heckbachtal von Norden zum Erzgang treiben. Außerdem fingen Sie einen Tiefbau unter diesem Stollen an.

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Übergang zum Tiefbau

1835 wurde der Bergbau von der Morsbacher Hüttengewerkschaft übernommen. Der Tiefbau wurde gesümpft und Aufschlußarbeiten unternommen. Es wurden noch edle Erze gefunden. Aber die Maschinen reichten nicht aus, um das Wasser zu heben. 1844 kam daher der Bergbau an der Silberkaule wieder zum Erliegen und auch die Bröler Hütte musste die Öfen ausblasen.

Nachdem ein Geviertfeld verliehen worden war übernahm schließlich im Jahre 1864 die Rheinisch-Nassauische Bergwerksgesellschaft die Grube Silberkaule. Nun wurde Geld investiert. Es entstand 1868 ein richtiger Maschinenschacht mit 4 Tiefbausohlen sowie weiteren 4 Gesenken. Ende der 1870iger Jahre wurde noch ein weiterer Maschinenschacht hergestellt. Es wurde bis zu 2000 Tonnen Bleierze jährlich gefördert.

In den 80iger Jahren wurden die Erzführung schlechter. Es fanden sich zwar immer wieder neue Aufschlüsse, aber sie erreichten nicht die vorherigen Qualitäten.  1891 wurde der Betrieb daher vorübergehend und 1898 ganz eingestellt.

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Literatur:

Michael Gechter: Das Bleibergwerk Silberkaule. Bochum. 2003.

Michael Gechter: Montanarchäologie im Bergischen Land. In: Netzwerk Industriekultur Bergisches Land (Hrsg.): Mit Feuer und Wasser. Klartext, Essen 2000.

Alfred Nehls: Als in den Tälern die Hämmer dröhnten. Wiehl. 1996.

Alfred Nehls: Aller Reichtum lag in der Erde, Die Geschichte des Bergbaus im Oberbergischen Kreis. Gummersbach. 1993.