Nach dem Grimmschen Wörterbuch ist ein Pinge (oder Binge, Bünge, Pünge) eine runde Vertiefung an der Tagesoberfläche, die durch einen alten Schacht entstanden ist, der aufgrund seines Alters zusammengestürzt ist und dieses Relikt hinterlassen hat.

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In der Praxis sieht man manche Pingen im Wald als einzelne Vertiefung neben oder in einer nicht zu übersehenden Halde. Deren Ausmaß deutlich den Inhalt der Vertiefung übersteigt. Dies könnte ein alter Bergbauschacht sein.

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Auch ein ehem. Abbau an der Tagesoberfläche kann als solche Pinge bezeichnet werden.

Mehrere Pingen in einer Reihe oder unregelmaessige Ansammlungen von Pingen zeigen in der Regel den alten Bergbau auf einen alten mittelalterlichen Erzausbiss an.

Auch heute noch wird diese Bezeichnung "Pinge" für alle tagesnahen Spuren von altem Bergbau benutzt.

Wenn auch einige Bergbaufremde solche Pingen gerne mit Bombentrichter oder gar Schützenlöchern (siehe Bild) verwechseln.

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Hinweis: Auch ein alter Baumstumpf eines umgestürzten Baumes kann einen Trichter hinterlassen, der einer Pinge nicht unaehnlich sieht!

Literatur:

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm