Im Ruhrgebiet bei Hattingen, befand sich südlich der Ruhr das Längenfeld Valeria. In der Gegend waren viele Steinkohlenbergwerk und es wurde emsig nach Steinkohlen- und Eisensteinvorkommen geschürft.
Mitte des 19. Jahrhunderts hatte mit einen Stollen am Berghang angesetzt und erhoffe sich das Kohlenflöz abbauwürdig anzutreffen. Doch bereits nach rund 13 m traf man ein schmales Kohlenflöz an.
Dies ist der heute als "Franzosenstollen" bekannte kurze Stollen, in dem sehr schön, der Aufschluß zu erkennen ist.
Da man hoffte in der Tiefe bessere Kohlen mit einer entsprechenden Abbauhöhe anzutreffen wurde am Sprockhöveler Bach etwa gegenüber dem Stollen Braut ein Tiefer Stollen, hier eine sogenannte Tiefe Grundstrecke, angesetzt um die Grube Valeria zu lösen. Das bald angetroffene Kohlenflöz war aber nur ein unreines Flöz, dass sich aber noch in der Vierung des Längenfeldes von Valeria befand. Der Stollen wurde in diesem Flöz weiter aufgefahren. Dies erleichterte den Vortrieb.
1857 trat eine neue Situation ein. Das Kohlenflöz Valeria konnte wegen einer drohenden Wasserentziehung nicht in Abbau genommen werden. Weiter kam heraus, dass das unreine Flöz im weiteren Verlauf das verliehene Kohleneisenstein-Flöz Blücher des Eisenerzbergwerkes Ver. Holthausen war. Es war daher zu erwarten, dass weniger Kohle, dafür mehr Eisenstein im Flöz vorkommt. Daher erwarb der Bergwerks- und Hüttenverein Neuschottland das Steinkohlenbergwerk mehrheitlich.
Es wurde nun der Tiefe Stollen von Valeria mit der Erbstollengerechtigkeit gemutet und unter dem Namen Bräutigam Erbstollen in dem schmalen unreinen Flöz in Richtung der Flöze Blücher und Valeria vorgetrieben. Bald stellte sich heraus dass das Eisensteinflöz Blücher nicht nur ganz unrein, sondern auch mit Schwefelkies stark durchsetzt war und nicht vom Kohleneisenstein begleitet wurde.
Trotzdem wurde der Stollen weiter in Richtung Nordosten getrieben um eine Wasserentziehung zu verhindern. Außerdem wurde ein Querschlag nach Osten angesetzt um weitere Flöze der Gewerkschaft Neu-Schottland aufzuschließen. Dieser Querschlag war nicht erfolgreich. Da hier nur Steinkohlen abzubauen waren wurde in einem schwachen Betrieb bis ca. 1865 minderwertige Grußkohle gewonnen.
Quelle: Betriebsakte Grube Valeria
Literatur:
Siehe auch meine Publikation über den Stollen Braut aus dem Jahre 2011. Der Stollen Braut befindet sich gegenüber dem Bräutigamstollen und wurde vom BGVR unter meiner Mitwirkung im gleichen Jahr dokumentiert: http://bgvr.org/images/Stollenbraut.pdf