Erstellt: Oliver Glasmacher, Update: 2004-02-07
Grube Morgenröthe
Bereits um 1487 ist “to Valbrecht vor dem dorpe” Eisenerz abgebaut worden. Da streiten sich die Grafen von der Mark mit dem Drosten zu Balve und sind nebst Zeugen erschienen um zu klären, ob der Zehnte für den Eisenberg an die Grafen von der Mark oder das Herzogtum Westfalen, also an den Erzbischof von Köln zu zahlen ist. (Schmidt)
Es handelt sich dabei um das Bergwerk Morgenröte. Auch um 1542 gibt es eine Erwähnung, dann kam das Bergwerk spätestens während des 30jährigen Krieg zum Erliegen.
Dann versuchte sich Vizekanzler von Diest an dem Bergwerk. Hatte aber nichts gefunden. Weitere Versuche durch Dr. Schardius mit Zehntfreizeit. Der Rentmeister von Hörde, Macharell versucht auch sein Glück, hatte aber wie schon die anderen ohne Erfolg. Caspar Gockel ist dann 1674-1684 mit dem Bergwerk belehnt. Es kam jedoch zum Streit mit dem Rentmeister zu Altena wegen der Zehntabgabe. 1692 war Bergmann Juncker daran. Danach nur wilder Abbau durch Arbeiter, die das Erz in Neustadt verkaufen. (FROMMANN)
Es finden sich heute noch auf dem Bergrücken zwischen Hösinghausen und Krankenhaus schöne grosse Tiefe Pingen.
1755 wurde vom Bau eines Stollens berichtet. Dieser war bis dato ca. 160 m aufgefahren. 1756 wurde ein guter Eisensteingang entdeckt, daneben ein Kupfergang.
1757 befuhr der Bergmeister Heintzmann die Grube. Aus dem “Generalbefahrungsprotokoll”: Er stelle fest, dass das Bergwerk seit einiger Zeit nicht mehr in Betrieb sei. Es war ein Stollen vorgetrieben und hier einen Schacht bis auf das Grundwasser 12 Lachter tief abgeteuft worden. Auf der Halde waren 160 Kübel Erz gelagert. Es wurde gebeten das Kupfererz zu muten und verleihen zu lassen.
Der angebliche Kupfergang entpuppte sich als ein heller Eisensteingang, sogenannter Stahlstein. Tiefer im Bergwerk wurde dann wirklich Kupfererz entdeckt.
1810 berichtet der Bürgermeister, dass eine Gewinnung von Mineralien nicht stattfände. “Der gute Eisenstein zu Hösinghausen bleibt wegen vormaliger Gemeindestreitigkeiten, wegen Geldmangel und wegen Bergordnungsverbot, den Stein nicht ausser Landes zu verkaufen, unbenutzt”.
1828 ist die Grube neu verliehen worden. Seit 1824 waren Aufwältigungsarbeiten im Zuge der Neumuthung vorgenommen worden, so dass schon von 1824-25 wieder 6000 Scheffel Eisenerz gefördert waren. Mit Errichtung der Valberter Hütte 1831 flolierte der Absatz. Die Jahresförderung schwankte jedoch, so wurden 1832 2600 Scheffel und 1833 4339 Scheffel gefördert.
Wegen Wasserschwierigkeiten ging der Betrieb dann zurück. Es ist überliefert, dass 2 Mann die Pumpen betrieben, 8-10 Liter je Hub: Es handelt sich wohl um Handpumpen. Bei den Abteufarbeiten stieß man auf alte versetzte Baue. Laut einer Überlieferung im Jahre 1837 war vor ca. 20 Jahren also ca. 1817 bereits ein Schacht nebenan niedergebracht worden.
1841 wurde das Bergwerk nochmals mit 21 Mann (im Vorjahr 3) betrieben aber schon im nächsten Jahr lag der Betrieb still. 1857 wurden wieder neue Versuche vorgenommen. Der Stollen wurde neu ausgebaut und es fanden kleinere Aufschlussarbeiten statt. 1862 wurde die Grube stillgelegt. Grube und Hütte wechselten mehrmals den Besitzer (1840/1852/1896).
Grube Sieg
1467 lag ein Muthschein vor. Da bittet Meister Laurens Telich den Herzog ihm zu gestatten, 'in der Gummershart, in der silveren Kuylen und im Blomenberg alles im Zuderland gelegen Bergen zu graben und aventuyr zu versuchen,Gold, Silber und andere Metalle daraus zu gewinnen'. Er soll in den Bergen einen Stollen anlegen, das Wasser ableiten und erhält dafür 2 Jahre Abgabenfreiheit.
Etwas oberhalb Echternhagen, unterhalb des Silberkuhlenweges, nördöstlich bis Östlich von Echternhagen erstreckt sich ein Bergbaugebiet, das den Flurnamen “Silberkuhle” trägt.
Nach den Bergakten sollen sich hier auf einem grossen Pingenfeld ca. 25 Pingen befunden haben. Schacht neben Schacht. Die Forstwirtschaft hat wohl alle Gruben eingeebnet. Einige Tiefe Schachtpingen an einer Wegkreuzung zwischen Echterhagen und Ebberg sind die Überreste dieses alten Bergbaues. Dieses sind die Überbleibsel der Grube Lena. Sie wurde 1857 gemuthet auch hier ging eine gelöschte Muthung voraus.
Benachbart finden sich in einem Tal der sogenannte Silberstollen. Er soll um 1630 entstanden sein, verfehlte aber den Erzgang. 1663 fand Hans Kutschauer hier einen mächtigen Eisenerzgang und stellte fest, dass der vorhandene Stollen diesen Gang nicht erreicht hatte. Er brachte den Stollen wieder in Ordnung. Johann Paul Ludwig beteiligte sich an der Grube. Über den weiteren Erfolg ist nichts bekannt.
Erst 1859 wurde das Bergwerk wieder gemutet und 1860 unter dem Namen Sieg verliehen. Die Muthung nahm Bezug auf eine gelöschte Muthung von 1853. 1861 fiel die Grube ins freie, da kein Betrieb aufgenommen wurde.
Ein Bauunternehmer hat vor Jahren diesen Stollen wohl einmal aufgewältigt und befahren. In der Lokalliteratur findet sich ein Foto, er habe den Silberstollen bei Echternhagen wieder aufgewältigt.
Der Stollenzugang ist heute jedoch nur eine Andeutung, einzig die Halde ist auffallend und kurz oberhalb ist ein grosser Tagebruch. Nach der o.g. Aufwältigung ist wohl alles zusammengefallen.
Weitere Gruben
Die Grube Friedrichsglueck nördlich Stoltenberg. 1876 an den Landwirt Steltenberg verliehen. In dem alten Stollen ging bis 1920 Bergbau um.
Grube Blomberg, s.o. Hier ist bereits im 15.JH Bergbau “im blomemberg” betrieben worden. Es war die Auflage erteilt einen Stollen anzulegen, um die Wasser abzuleiten.
1851 gemuthet, 1858 verliehen . Abbau bis 1866. Das ganze Gelände ist mit Pingen übersäht.
Grube Eisengang wurde 1859 verliehen.
1676 berichtet der Rentmeister von Altena angezeigt habe, dass die Gebr. Bossenii das Bergwerk bei Husinghausen in der Rohbach ohne Belehnung wieder angefangen haetten.