Nun nicht ganz, aber die Nutzung des Schießpulvers als neue Technik erleichterte den Abbau von Gestein. Schlägel und Eisen waren aber weiterhin nötig um den gewünschten lichten Querschnitt nachzureißen - besonders dann, wenn nicht “aus dem ganzen” geschossen wurde. Dann wurde ein Loch in die Gesteinswand geschossen und das restliche Gestein mit den bewährten Werkzeugen von Hand losgeschlagen.
Um mit dem Pulver das Gestein "abzuschiessen", musste aber die Technik mit dem Schießpulver geändert werden. Das System musste für den Bergbau abgeändert werden, da das Abfeuern einer Waffe nicht den gleichen Erfolg brachte, um das Gestein effektiv loszulösen. Es zeigte sich aber dass ein absichtlich erzeugter “Rohrkrepierer” im Fels die gewünschte Wirkung hatte. Also wurde nun immer mit dem Bohrer ein Loch in den Fels geschlagen, dieses dann mit Schwarzpulver gefüllt und bis auf eine schmale Öffnung für die Zündung verschlossen. Nach dem Zünden der Sprengladung entstand mit einem lauten Knall die gewünschte Lossprengung des Gesteins.
In der westlichen Welt wurde dies zum ersten Mal in Venetien probiert. Über die Vogesen und Niederungarn kam das Verfahren dann 1627 nach Schemnitz und 1632 in den Harz. Wie überall wurde die neue Wundertechnik erst einmal von den skeptischen Bergleuten verteufelt, dann auch erprobt. Das Ergebnis überzeugte und nach 5 Jahren war im Harz die Schießarbeit auf allen Gruben im Einsatz. Dann übernahmen weitere Bergreviere die Idee.
Für etwa 30 Jahre später lassen sich Aufzeichnung im Sauerland finden, dass die Sprengtechnik zum schnellen günstigen Vortrieb neuer Wasserlösungs- und Förderstollen zum Einsatz kam. Nun konnten alte abgesoffene Grubenbaue wieder angefangen werden und die Lagerstätten weiter in die Tiefe verfolgt werden. In der Form, dass Tiefe Stollen in den berg hineingetrieben wurden. So z.B. am Justenberg in Sundern-Hagen 1664 und auch im Emanuelstollen in Plettenberg. Hier waren es vermutlich Experten aus entsprechenden Revieren, in denen die Technik schone lange genutzt wurden und die daher entsprechend erfahren waren. Diese verdungen sich als Stollenführer.
Die Schiesstechnik entwickelte sich weiter. Ursprünglich wurde das besetzte Schiessloch mit einem Buchenpflock verschlossen. Nun wurden Letten eingesetzt und das Pulver wurde mit Leder oder Papier patroniert, wodurch das Nässeproblem abgemildert werden konnte. Die Schießarbeit mit Schwarzpulver wurde erst im 19. Jahrhundert langsam durch Sprengstoffe wie Dynamit und andere Spezialsprengstoffe ersetzt. Nun konnte die Effizienz beim Vortrieb nochmal deutlich gesteigert werden. Nur im Schieferbergbau wurde weiterhin mit Schwarzpulver gearbeite um den Schiefer loszusprengen der Schieferrohlinge im Abbau eingesetzt, da hier der Dynamit ungeeignet war, wollte man die Schieferblöcke materialschonend lösen.
Zur Sicheren Aufbewahrung des Sprengstoffes diente Pulvertürme und Sprenstofflager oder -bunker.
In der Regel nutzte man dafür aber unterirdisch einen Ort, der nicht mehr zum Abbau gehörte. Dies waren zum Beispiel alte Strecken, die abseits der Hauptförderwege lagen oder auch alte Strecken oder Stollen abseits des Förderstollens.