Im Jahre 2018 ging der Bergbau auf Moselschiefer zu Ende. Der in der Eifel geförderte Dachschiefer erhielt seinen Namen von dem früheren Absatzweg zur Mosel, wo er von Klotten aus, verschifft wurde und daher früher auch Clottener Schiefer genannt wurde. Der Begriff "Moselschiefer", 1932 als geschützter Name bestätigt, war das Produkt der ganzen Region. Müllenbach, Laubach, Kaiseresch, Mayen, Düngenheim, Kehrig, Mertloch, Kollig, Polch, Gering, Nettesürsch um nur einige Orte zu nennen waren die Herstellorte.
Nach Christoph Bartels begann ein neues Zeitalter mit der Erschließung der Region durch die Eisenbahn und dem Übergang einiger Gruben wie Mariaschacht, Bausberg, Antoniusschacht, Mosellaschacht, Margarethe, Concordia zum Tiefbau mit Maschinenkraft. Der Schiefer wurde nun auch über die Eisenbahn versandt. Der lange Weg mit dem Pferdekarren nach Klotten entfiel also. Weiter war der billige Dachschiefer aus Luxemburg, Belgien und Frankreich die härteste Konkurrenz, da dort Schablonenschiefer in großen Mengen billig herzustellen waren und daher preislich die lange Fracht vertrugen. Schon damals waren die neuen Tiefbaugruben in der Hand von auswärtigen Gewerken z.B. aus Köln, wohin viele Schieferprodukte abgesetzt wurden und z.B. ins Rheinland und Bergische Land auf Dächer und Hauswände kamen.
Nach dem 2.Weltkrieg erlebte die Schieferindustrie den letzten Boom, da die Nachfrage für den Wiederaufbau stark anstieg. Viele alte Abbauplätze wurden neu aufgenommen. Aber nur Wenige konnten die geforderte Menge und Qualität auf Dauer liefern. Dann kam die Konkurrenz der Eternitplatten noch hinzu. Dies sorgte dafür dass in den Sechsziger Jahren nur noch die Gruben Katzenberg, Margaretha, Mosellaschacht und Wilbert weiter fördern konnten. 1972 waren nur noch die Gruben der Fa. Rathscheck, also Katzenberg, Glückauf und Margaretha in Betrieb.
1986 wurde die Grube Margaretha bei Triimbs geschlossen. 1992-1996 wurde nochmal mit einer LKW Rampe ein Neuaufschluß versucht, aber nur als Reservegrube für Grube Katzenberg gehalten. Nun ist der Moselschiefer zum Erliegen gekommen. Als Antwort macht Bundenbach wieder eine neue Schiefergrube auf. Da fällt es schwer zu verstehen, dass sich deutscher Dachschiefer nicht mehr rechnen soll...
Grube Margaretha mit Halde. Foto: Ben Scherer 2022
Fördergerüst Grube Margaretha Foto: Ben Scherer 2022
Wasserstollen der Grube Margaretha
Grube Wilbert. Es steht nur noch der Trafoturm.
Schieferhalde im Nettetal
Ruine einer Spalthütte im Nettetal.
Förderwagen in Hausen
Quellen:
Eigene Kartierungen
Eigene Recherchen in Listen und Almanachen
Literatur:
Christoph Bartels: Schieferdörfer. Dachschieferbergbau im Linksrheingebiet vom Ende d. Feudalzeitalters bis zur Weltwirtschaftskrise (1790 - 1929). 1986.
Fotos:
Ben Scherer (ich danke an dieser Stelle Ben Scherer für die Erlaubnis seine Bilder hier zu zeigen).
Oliver Glasmacher
Weitere Beiträge zum Moselschiefer:
LVR: Film: Schieferbergbau in der Eifel